Pressemitteilung v. 12.01.2017

Büdingen, 12.01.2017

Pressemitteilung zur Namensgebung „Fritz-Bauer-Steg“

Im Rahmen des Büdinger Stadtumbaus wurde in der Emil-Diemer-Anlage eine neue Brücke über den Seemenbach errichtet. Inzwischen ist die Namensgebung dieser Brücke in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt. Boris Winter vom Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt hält den Vorschlag, diese nach dem ehemaligen hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer zu benennen, für eine sehr gute Idee.

„Fritz Bauer hat wie kaum ein anderer dazu beigetragen, begangenes Unrecht der NS-Zeit in der Nachkriegszeit ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rufen und auch gerichtlich zu ahnden. Trotz großen öffentlichen Widerstands ist es auf seine Initiative zurückzuführen, dass der erste Auschwitzprozess geführt wurde“, führt Boris Winter weiter aus.
In einer Zeit, in der das historische Erbe immer mehr in den Hintergrund trete und es nur noch sehr wenige überlebende Zeitzeugen gebe, sei es wichtig für Büdingen, als weltoffene und tolerante Stadt ein Zeichen zu setzen. Das Büdinger Bündnis für Demokratie und Vielfalt gründete sich im vergangenen Jahr auch als Reaktion auf die teilweise erschreckend hohe Zustimmung für rechtsradikales Gedankengut in Büdingen.

„Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, die frei ist von Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung. Rechte Parolen und Diskriminierung von Andersdenkenden dürfen nicht wieder salonfähig werden. Wo einem Emil Diemer gedacht wird, sollte in Hinblick auf unsere Vergangenheit in jedem Fall auch Platz für einen Fritz Bauer sein“, schließt Boris Winter seine Stellungnahme.